Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Lübeck e. V.

ADFC Kritik: In SH werden zu wenige Zweiradmechatroniker ausgebildet

Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Niclas Dürbrook zeigt: Trotz zum Teil vieler Ausbildungsbetriebe werden in allen Kreisen zu wenige bis gar keine neuen Zweiradmechatroniker*innen ausgebildet. ADFC Schleswig-Holstein kritisiert fehlenden Plan.

Dazu erklärt Stephanie Meyer, Landesvorsitzende des ADFC Schleswig-Holstein e.V.:

„Radfahren gehört zu Schleswig-Holstein, sei es auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit, nach dem Feierabend oder im Urlaub. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis Ende des Jahrzehnts 30 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Dafür brauchen wir nicht nur mehr und bessere Radwege, sondern auch ausreichend und gut qualifiziertes Fachpersonal, das die vielen Fahrräder repariert – und das innerhalb weniger Tage und nicht mehrerer Wochen. Man stelle sich einmal vor, dass die Menschen mehrere Wochen auf einen Termin zur Reparatur ihres kaputten oder beschädigten Autos warten müssten!“

Lange Schulwege machen Ausbildung unattraktiv, Land ohne Lösungsansatz

Die Antwort des Bildungsministeriums zeige deutlich, dass es ausreichend Ausbildungsbetriebe gebe, auch wenn diese regional ungleich verteilt seien. Kreise wie Nordfriesland hätten 12 Betriebe und Rendsburg-Eckernförde 14 Betriebe, die zur Ausbildung berechtigt seien. Während es in den Kreisfreien Städten Flensburg, Kiel und Lübeck lediglich jeweils 5 bis 6 Betriebe seien, ist Neumünster eine unrühmliche Ausnahme mit nur einem Betrieb. Spitzenreiter mit 21 ausbildungsberechtigten Betrieben ist jedoch der Kreis Schleswig-Flensburg.

Stephanie Meyer stellt diese Zahlen dann jedoch in Relation zu den Ausbildungsverhältnissen:

„Im Kreis Schleswig-Flensburg mit 21 Ausbildungsbetrieben gibt es aktuell in den Jahrgängen 2023/2024 und 2024/2025 lediglich zwei Auszubildende zur Zweiradmechatroniker*in. Auch in Flensburg und im Kreis Steinburg gibt es jeweils nur eine Auszubildende und in Dithmarschen gar keine Auszubildenden. Das sind sehr beunruhigende Zahlen und ein fatales Signal. Denn die meisten Auszubildenden bleiben nach ihrem Abschluss in der Region. Und es werden sich, besonders im nördlichen Landesteil, weiterhin nur wenige Menschen für eine Ausbildung zur Zweiradmechatroniker*in oder Fahrradmonteur*in begeistern lassen, wenn klar ist, dass der schulische Teil über mehrere Wochen im weit entfernten Hamburg stattfindet.

Hier muss die Landesregierung dringend gegensteuern und Lösungen und Angebote schaffen. Es zeigt sich, dass die bisherigen Angebote nicht mehr zeitgemäß sind. Es gilt aber zu klären, was Betriebe, Wirtschaft und Politik gemeinsam unternehmen können und müssen, damit sich junge Menschen in den nächsten Jahren vermehrt für diese spannenden und zukunftsträchtigen Ausbildungsberufe entscheiden. Deshalb braucht es jetzt direkte Gespräche von der Politik mit den Ausbildungsbetrieben und den Kammern! Dass die Landesregierung hier lediglich die Rolle der Beobachterin einnimmt, wird keine Besserung und Lösung bringen.“

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ADFC SH/Manuel Weber

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Copyright: ADFC SH/Manuel Weber

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