Blick über die Dächer Lübecks im Sonnenuntergang mit Marienkirche und Petrikirche

Lübeck braucht ein ganzheitliches Mobilitätskonzept © W. Raabe

Mobilität für Lübeck

2021 stellte der ADFC ein Mobilitätskonzept für die Hansestadt Lübeck vor. Dieses Konzept beschreibt und begründet den zukünftigen Stellenwert nicht nur des Radverkehrs, sondern auch der übrigen Verkehrsarten.

Umweltauswirkungen

Ausgehend vom derzeitigen Mobilitätsmuster in Lübeck beschreibt das Szenario die Auswirkungen der unterschiedlichen Verkehrsarten. Den bei weitem höchsten Energieverbrauch hat der Pkw-Verkehr mit fossilem Antrieb; der öffentliche Verkehr hat bei gleicher Verkehrsleistung einen deutlich geringeren Verbrauch. Noch viel günstiger sind aber Gehen und Radfahren; das schließt auch Pedelecs ein. Auch der Verkehrslärm wird ausschließlich durch den motorisierten Verkehr verursacht. Beim Flächenbedarf benötigen Gehen und Radfahren nur ein Drittel der Fläche des Pkw-Verkehrs. Noch günstiger schneidet der öffentliche Verkehr ab, sofern er sich im Mischverkehr bewegt, oder seine eigenen Flächen konsequent ausnutzt.

Mehr Lebenszeit durch Radfahren

Ein Gesundheitsnutzen ist nur für Gehen und Radfahren nachweisbar. Beide Bewegungsarten vermindern das Krankheits- und das Sterblichkeitsrisiko beträchtlich, abhängig von der zurückgelegten Distanz. Für den Radverkehr hat dies zur Folge, dass bis zu einer Radfahrleistung von 100 Kilometern wöchentlich der Zugewinn an wacher, verfügbarer Lebenszeit größer ist als die Wegezeit. Auf langen Strecken ist eine Kombination von Rad und öffentlichem Verkehr ähnlich zeitgünstig wie die Nutzung eines Pkw. Allerdings erfordert dies ein deutlich verbessertes Angebot des öffentlichen Verkehrs und eine optimale Verknüpfung beider Verkehrsarten.

Radfahren spart den Kommunen Geld

Auch wirtschaftlich sind Gehen und Radfahren deutlich günstiger als der motorisierte Verkehr, sowohl aus Sicht der einzelnen Verkehrsteilnehmer*innen, als auch der Kommunen, als auch der Allgemeinheit.

Mehr Radverkehr durch bessere Fahrradwege

Die Fahrradnutzung nimmt nachweislich deutlich zu, wenn das Infrastrukturangebot verbessert wird. Eine gute Infrastruktur (Note 2) würde nach der bestehenden Datenlage dazu führen, dass 47% aller Wege in Lübeck mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Im Gegenzug würde vor allem der Pkw-Verkehr deutlich abnehmen. Das hätte beträchtliche Verbesserungen im Umwelt- und Klimaschutz zur Folge, die Lebenserwartung und die Lebensqualität der Menschen würde deutlich zunehmen, und auch finanziell wären beträchtliche Einsparungen zu erwarten.

Konsequenzen für Lübeck

In der Szenariobeschreibung des ADFC (siehe blauer Kasten unten) sind diese Aussagen ausführlich mit Quellen und Tabellen unterlegt. Außerdem liest du dort, wie Lübeck diese Ergebnisse für sich nutzen kann und welche positiven Effekte das für unseren Wohlstand, die Gesundheit und die Umwelt hätte. Stöbere ein bisschen durch die Seiten und du wirst staunen!

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https://luebeck.adfc.de/artikel/mobilitaet-fuer-luebeck

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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