Schwarzes Lastenrad vor dem Burgtor

Schwarzer Flitzer vor dem Burgtor © ADFC Lübeck / J. Wiechmann

Das richtige Lastenrad

Lastenräder schonen die Umwelt, vergeuden keine Zeit und sparen Geld. Natürlich schützen sie nicht so gut vor Regen wie ein Auto. Aber wer Fahrrad fährt, hat ohnehin schon festgestellt, dass es viel weniger regnet, als Autofahrer*innen denken.

Lastenräder schonen die Umwelt!

Das zeigt sich schnell, wenn man die CO2-Emissionen bei einer kürzeren – typischen – Einkaufsfahrt vergleicht (1). Ein Auto gibt dabei – 4 km hin und 4 km zurück – ungefähr 1,2 kg CO2 ab, selbst wenn man den ökologischen Fußabdruck der Produktion und die Systemkosten beim Auto vernachlässigt.

Lastenräder vergeuden keine Zeit

Bei der Zeit ist die Überlegenheit zum Auto gering. Hinweise zum Zeitbedarf gibt eine Studie des DLR zu Kurierfahrten (2). Bis 3 km liegen Fahrrad und Auto weitgehend gleichauf und erst ab 5 km gewinnt das Auto erkennbar. Nun darf man nicht übersehen: Kuriere mit dem Auto halten fast überall. Beim Einkaufen dagegen geht das nicht. Nur wenn der Parkplatz direkt am Kaufhaus liegt, dann sind Fahrrad und Auto bei der angenommenen Einkaufsfahrt von 4 km in etwa gleichauf. In allen anderen Fällen müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer noch ein Stück Fußweg vom Parkplatz mit einrechnen.

Lastenräder sparen Geld!

Das Finanzamt rechnet je gefahrenen Kilometer 0,30€. Eine Fahrt von 8 km kostet danach also 2,40€. Ob das nun viel oder wenig ist, das muss jeder selbst entscheiden.

Das Richtige!

Die Behauptung „schonen die Umwelt, vergeuden keine Zeit und sparen Geld“ wurde allgemein im Vergleich von Fahrrad und Auto belegt. Für die dargestellten Bilanzen stimmt das, denn Lastenräder sind zunächst nichts anderes als Fahrräder zum Transport von Gegenständen oder Lasten. So steht es auch in Wikipedia. Wenn aber Lastenräder auch zweckmäßig sein und Spaß machen sollen, dann kommt es darauf an, das Richtige für den eigenen Zweck zu finden. Nicht jeder braucht einen zweirädrigen LongJohn oder ein dreirädriges Lastenrad – und nur wenige haben vermutlich Verwendung für ein Modell mit vier Rädern. Sieh dich doch erst einmal um und stelle fest, was am besten zu dir passt!

Am besten geht das hier gleich in der Stadt – und zwar zunächst gar nicht bei einem Händler, sondern auf den vielen Stellflächen für Fahrräder. Dort gibt es die unterschiedlichsten Ideen zu entdecken. Man sieht alles Mögliche an individuellen Lösungen und sogar einiges scheinbar Unmögliche: Fahrräder zum Transport von Kisten, von großen Lebensmittelvorräten und natürlich auch von Kindern, wobei hier – hoffentlich – der Begriff „Last“ unpassend ist.

Und so, wie viele Autos eine Anhängerkupplung haben, so können solche zeitweiligen Erweiterungen der Transportkapazität auch bei Fahrrädern sinnvoll sein.

Welche dieser vielen verschiedenen Varianten dann für dich die Richtige ist, das kannst nur du ermessen. Und wenn du deine Lieblingsvorstellung entdeckt hast, dann kannst du immer noch zu einem Fahrrad­händler gehen oder ein größeres Lastenrad einmal ausprobieren.

Ich bin mir sicher: Auch für deine Anforderungen gibt es das richtige Lastenrad! Damit schonst du die Umwelt, vergeudest keine Zeit, sparst Geld – und vor allem machst du deutlich, dass dir die Zukunft unserer Welt am Herzen liegt.

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https://luebeck.adfc.de/artikel/das-richtige-lastenrad

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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