
Stadtgrabenbrücke Lübeck © Wolfgang Raabe, ADFC Lübeck
Der Lübecker Schlüssel
Der Lübecker Schlüssel ist ein Verfahren zur Bewertung von Straßen und Wegen, die häufig vom Radverkehr genutzt werden.
Dieses Verfahren wurde vom ADFC Lübeck für die Erstellung des Veloroutenkonzepts für die Hansestadt Lübeck entwickelt. Der Lübecker Schlüssel bezieht sich auf die bauliche Qualität dieser Strecken, aber auch auf die Belastung durch den motorisierten Verkehr. Beides spiegelt er gegen die einschlägigen Leitlinien.
Die Einstufung der Wegeabschnitte erfolgt im Wesentlichen anhand der ERA als Maßstab in 6 Klassen:
Bewertung | Qualitäts-Score | Beschreibung |
A++ | 7 | regelkonforme Abschnitte von Radschnellverbindungen |
A+ | 6 | regelkonforme Abschnitte von Radvorrangrouten |
A | 5 | ERA-konforme Abschnitte |
B | 3 | Abschnitte mit relevanten Mängeln |
L | 2 | Wegelücken |
C | 1 | Sehr schwere Mängel |
Mithilfe des Qualitäts-Scores können auch ganze Velorouten in der Qualität bewertet werden.
Der Fahrradklima-Test des ADFC erfasst hingegen die Zufriedenheit der Radfahrerinnen und Radfahrer. Diese Zufriedenheit hat nachweislich einen extrem hohen Einfluss auf die Häufigkeit der Fahrradnutzung. Der Clou ist: Im Fall der Hansestadt Lübeck kommen der Fahrradklimatest und der Lübecker Schlüssel zu einer nahezu identischen Benotung der Angebotsqualität.
Diese Übereinstimmung, sowie die Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Auswirkungen unterschiedlicher Verkehrsmittel, erlauben erstaunlich genaue Voraussagen über die Folgen von Maßnahmen des Verkehrswegebaus, bis hin zu aussagefähigen Nutzen-Kosten-Bewertungen.
Die Anwendung des Lübecker Schlüssels zeigt, dass eine Verbesserung des Angebots für den Radverkehr einen erheblichen volkswirtschaftlichen Gewinn zur Folge hat. Dieser Gewinn übersteigt die erforderlichen Investitionen regelmäßig um ein Vielfaches.